Konferenz zu Batterien als Medien, Leuphana Universität Lüneburg (2019)

Konferenz Reichweitenangst Batterien und Akkus als Medien des Digitalen Zeitalters

Ich komme gerade von der sehr inspirierenden Konferenz Reichweitenangst – Batterien und Akkus als Medien des Digitalen Zeitalters zurück, die von Professor Jan Müggenburg (Medienwissenschaften) an der Leuphana Universität in Deutschland organisiert wurde.
Medientheoretiker, Technikhistoriker und Kulturwissenschaftler stellten ihre unterschiedlichen Ansätze zu diesem faszinierenden Thema vor.


Mein Beitrag konzentrierte sich zunächst auf die ersten Elektrofahrzeuge und die Frage, warum sie den Wettbewerb mit dem benzinbetriebenen Auto nicht „gewonnen“ haben. Einer der Hauptgründe war, dass die ersten Autofahrer den abenteuerlichen und unzuverlässigen Charakter des Benzinautos bevorzugten, der als Spiegel der menschlichen Seele galt.
Im zweiten Teil habe ich analysiert, wie die Autobatterie in der zeitgenössischen Werbung dargestellt wird. Selbst nachdem sie ihre letzte Zuflucht auf einem Schrottplatz gefunden haben, werden Autos als „lebendige“ Artefakte gezeigt, die durch die unerschöpfliche Energie der Batterie belebt werden.
In diesen visuellen Quellen wird die Batterie mit der religiösen Hoffnung auf eine größere Reichweite aufgeladen. Die Batterien verwischen die Grenze zwischen Technologie und Leben, natürlichen und künstlichen Dingen. Als ein Objekt vorgestellt, das sich nicht um seine Autonomie sorgt, scheint die Batterie eine tiefe Verbindung zu unserer Hoffnung auf Unsterblichkeit zu haben.

Ein herzliches Dankeschön an das Organisationsteam dieser Konferenz.


Eine Sammlung aller Vorträge wird 2020 veröffentlicht (Transkript-Verlag).

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